Jesuit Volunteer Luis Lütkehellweg

im Jahrgang 2019/20 in Darjeeling, Indien

Zwischen Advent und Weihnachten

Es ist schon so weit! Seit letztem Freitag habe ich Winterferien – bis zum 17. Februar.

Während die Kirche sich noch in der Adventszeit befindet, haben wir in der Schule am Freitag, dem Gedenktag des heiligen Nikolaus, schon Weihnachten gefeiert.

Der wohl bekannteste Heilige In Deutschland ist hier keine große figur

Der heilige Nikolaus scheint aber keine große Rolle im an Polytheismus grenzenden Heiligenhimmel hier zu spielen. Zwar haben wir morgens eine „Feast-Day“-Messe gefeiert, aber das ist ehrlich gesagt nichts Besonderes und wurde auch für Ambrosius, Theresa von Avilla oder Cäcilia gemacht, um nur wenige zu nennen. Father Henry machte allerdings den Eindruck, weniger über Nikolaus von Myra zu wissen, als ich es Grundschülern noch im letzten Jahr erzählt habe.

Dafür war die Weihnachtsfeier in der Schule umso ausgefallener. In der Woche davor wurden fleißig Tänze, Lieder und ein Krippenspiel geprobt, denn die Prüfungen waren vorüber, das Schuljahr quasi zuende. All das wurde dann vorgetragen. Und ja, auch ich habe mit ein paar Schülern einen Tanz einstudiert, nachdem mir eines Morgens gesagt wurde, ich solle das doch machen und hätte, den Morgen Zeit, um mir etwas auszudenken….Es lief dann auf Disco Fox hinaus 😀

Tänze, Gesang, ein Krippenspiel und der Weihnachtsmann in der Schule

Bis all das aber den Eltern vorgestellt wurde, verging noch einige Zeit – Stromausfall. Und auch der Generator war kaputt, wodurch es erst um 11 Uhr losging. Nepalitänze, „German Dance“, eine Perfomance der Kindergartenkinder zu einer schrecklichen EDM Version von „Jingle Bells“ und natürlich das Krippenspiel schienen die Eltern aber gut unterhalten zu haben. Bei Letzterem schlichen sich aber ein paar Sachfehler ein – bei uns ist Jesus in Jerusalem geboren. Aber weil es auf Englisch war, hat es wohl der Großteil der Eltern eh nicht verstanden…

Wobei das Highlight natürlich der Weihnachtsmann war, der während die älteren Kinder Weihnachtslieder gesungen haben, wild mit Süßigkeiten um sich geworfen hat und durch den Raum getanzt ist. Definitiv eine andere Weihnachtsfeier, als ich es aus meiner (Grund)schulzeit kannte!

Der Weihnachtsmann, gespielt von einem Jesuitenbruder, der gerade hier zum Nepalilernen ist

Ja, auch wir haben hier einen Adventskranz

Doch während Weihnachten in der Schule schon gefeiert wurde, sind wir in der kleinen Kapelle noch in der dunklen Zeit des Advents, der auch hier Sonntag für Sonntag durch eine weitere Kerze auf dem Adventskranz erhellt wird. Und seit Sonntag auch durch einen großen Stern vor der Kapelle, der den Weisen aus dem Morgenland (oder ist es hier schon das Abendland?) den Weg weisen soll. Dieser wird natürlich von einem Bambus gehalten und ist auch selbst aus Bambus.

Die blaue Glühbirne der Muttergottes hat Gesellschaft von einer Roten bekommen. Und von einer blinkenden Lichterkette.

Ich bin gespannt, wie Weihnachten wird. Denn auch wenn es sich wegen sonniger Tage trotz kälteren Wetters nicht wirklich so anfühlt – es ist nicht mehr lange. Den heiligen Abend werde ich hier mit Lara verbringen, am ersten Weihnachtsfeiertag zum Kommunitätsdinner mit Father Henry zur North Point School fahren und zum zweiten Weihnachtstag nach Kalimpong zu Theresa fahren – ich bin gespannt.


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1 Kommentar

  1. Angelika Tegethoff 22. Dezember 2019

    Lieber Luis, seit Beginn deiner Zeit in Indien lese ich immer wieder mit Begeisterung deine Nachrichten.
    Ich wünsche dir einen schönen vierten Advent und ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest!
    Für das neue Jahr alles, alles Gute, viel Gesundheit und viel Erfolg bei deiner Tätigkeit in der Schule.
    Mit den besten Wünschen Angelika, Ulrich, Sophie und Johannes Tegethoff

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